BILDER VOM TEST – IMAGES OF THE TEST
Das privatwirtschaftlich operierende Raumfahrtunternehmen SpaceX hat bekannt gegeben, dass sein neu entwickeltes Dragon Raumschiff einen Fallschirmabwurftest (Drop Test) aus großer Höhe erfolgreich absoviert hat. Sämtliche Testziele seien dabei erreicht wurden. Mit dem Versuch wurde im Vorfeld des Erstfluges gleichzeitig eine ganze Serie von Prüfungen der Falsschirmsysteme und der Bergungsoperationen abgeschlossen.
Am 12. August hatte ein Erikson s-64F Kranhubschrauber ein Testmodell des Dragon Raumschiffs in einer Höhe von 14.000 ft. etwa neun Meilen vor der Küste von Morro Bay in Kalifornien ( ca.4.3 Kilometer) ausgeklingt. In einer ganzen Abfolge von technischen Vorgängen öffneten sich zuerst zwei redundant ausgelegte Bremsfallschirme, die die Kapsel stabilisierten und deren Fallgeschwindigkeit langsam verringerten. Anschließend entfalteten sich die drei Hauptschirme mit einem Durchmesser von jeweils 35 Metern. Diese hatten die Aufgabe, die Dragon-Testeinheit bis zur perfekten Landung im Meer kontinuierlich weiter abzubremsen. Bergungsschiffe bargen schließlich die Landekapsel und ihre Fallscirme und transportierten sie wohlbehalten wieder zur Küste zurück.
Obwohl Dragon bei den ersten Flügen lediglich als Transportraumschiff in unbemannten Missionen zur Internationalen Raumstation eingesetzt wird, diente der Test auch der generellen Überprüfung des Fallschirmsystems für später geplante bemannte Flüge, da dabei Schirme exakt der gleichen Machart und Konstruktion zum Einsatz kommen sollen.
„Dragon bereits von Beginn an für die strengen Standards für bemannte Einsätze auszulegen, stellt sicher, dass Test wie dieser, die höchste Qualität und Zuverlässigkeit des Raumschiffs gewährleisten.“, sagte SpaceX-Chef Elon Musk. “ Wir arbeiten jeden Tag daran, dass sich zukünftige amerikanische Raumfahrtmissionen auf kommerziell arbeitende amerikanische Unternehmen verlassen können.“, fügte er mit einigem Pathos hinzu.
Die beiden primären Bremsfallschirme gewährleisten eine gleichmäßige Reduzierung der Geschwindigkeit, wie sie auch für zukünftige bemannte Einsätze erforderlich sein wird. Die drei übergroßen Hauptschirme verlangsamen den Fall der Kapsel dann bis auf zirka 5 Meter pro Sekunde. Sie bürgen damit für eine sichere und komfortable Landung des Raumschiffs. Unter normalen Bedingungen sind Astronauten bei dieser Art von Landungen Beschleunigungswerten von 2 bis 3 G ausgesetzt. Das ist weniger als die Nutzer von diversen Fahrgeschäften in Vergnügungsparks erfahren. Die gewählte Konfiguration stellt überdies sicher, dass selbst wenn einer der drei Fallschirme ausfallen sollte, die Kapsel noch sicher landen kann.
Chris Thompson, bei SpaceX für strukturelle konstruktive Fragen zuständig, wies darauf hin, dass die bei dem Test gewonnenen Daten, bei den Vorbereitungen zum Junfernflugflug des ersten voll einsatzfähgigen Dragon-Raumschiffs von unschätzbarem Wert sind.
SpaceX hatte seine neue Falcon-9-Trägerrakete im Juni diesen Jahre erstmals erfolgreich ins All geschossen. Dabei war noch eine weitgehend inaktive Dragon-Atrappe an der Raketenspitze montiert. Im nächsten Schritt der Testphase soll dann jedoch, noch im Verlaufe des Jahres, bereits das erste operative Einsatzmodell des Raumschiffs mit einer Falcon 9 in eine niedrige Erdumlaufbahn befördert werden. Die Mission wird gleichzeitig als erster Demonstrationsflug im Rahmen des kommerziellen orbitalen Transportprogramms der NASA (COTS) abgewickelt. 2006 ins Leben gerufen, hat das Programm zum Ziel, private Unternehmen bei der Entwicklung kommerzieller Raumtransportsysteme zu fördern.
SpaceX war mit seiner Kombination aus Falcon 9 und Dragon von der NASA beauftragt worden, Frachtgüter zur Internationalen Raumstation zu transportieren, ein Service, der 2011 starten soll. Dragon ist mit seiner Fähigkeit zur gezielten weichen Landung als einzieger kommerzieller Anbiter zusätzlich in der Lage, bis zu 2.5 Tonnen Ladung von der Station zur Erde zurück zu bringen. Ein Faktor, der nach dem geplanten Einmotten der Shuttle-Flotte im nächsten Jahr, von nicht unerheblicher Bedeutung ist.
Die eigentliche Landung einer Dragon-Kapsel ist ein weitaus präziserer Vorgang, als dies bei dem jetzigen Abwurftest zu beobachten war. Steuerdüsen von SpaceX-eigenem Typ Draco werden das Schiff beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre so exakt steuern, dass zielgenaue Landungen innerhalb eines Radius von weniger als einer Meile möglich sein sollen. Als einziger Einflussfaktor ist dabei der Wind von Bedeutung, der die Kapsel von ihrem eigentlichen Kurs abdriften lassen kann. Landungen unter Bedingungen bei Windstille können nach Firmenangaben demnach sogar noch exakter ausgeführt werden. Wenn einst die Wirksamkeit der Systeme zum kontrollierten Wiedereintritt in Einsätzen hinreichend sichergestellt ist, plant SpaceX sogar Landungen auf festen Boden mit Bremstriebwerken und ausfahrbahren Landebeinen.
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Today SpaceX (Space Exploration Technologies) announced their Dragon spacecraft has successfully completed a high altitude drop test – meeting 100% of test objectives. This is the last in a series of tests to validate parachute deployment systems and recovery operations before the craft’s first launch.
During the August 12th test, an Erikson S-64F Air-Crane helicopter dropped a test article of the Dragon spacecraft from a height of 14,000 feet, roughly nine miles off the coast of Morro Bay, California. In a carefully timed sequence of events, dual redundant drogue parachutes deployed first to stabilize and gently slow the craft before three main parachutes, 116 feet in diameter, further slowed the craft to a picture perfect landing. From there, recovery ships successfully returned the Dragon and parachutes to shore.
While Dragon will initially be used to transport cargo, the spacecraft was designed to transport crew and the parachute system validated during the test is the same system that would be used on a crew-carrying Dragon.
“By holding the Dragon to stringent standards for manned missions from the start, tests like this will ensure the highest quality and reliability for Dragon over the long term,” said Elon Musk, SpaceX CEO and CTO. “We are proving, every day, that the future of American missions to space will rely on American made commercial companies.”
The two drogue parachutes create a more gradual reduction in speed, important for future manned missions, while the three oversized parachutes are important to ensuring a safe and comfortable landing, slowing the spacecraft’s decent to approximately 16-18 feet per second. Under nominal conditions, astronauts would experience no more than roughly 2-3 g’s during this type of decent—less than you’d experience at an amusement park. And with three main parachutes, even if Dragon were to lose one, crew would still land safely.
“Data gathered during the drop test will be invaluable as we prepare for the upcoming demonstration flight of the first operational Dragon spacecraft,” said Chris Thompson, SpaceX VP of Structures.
In June 2010, SpaceX successfully launched a Falcon 9 rocket carrying a Dragon spacecraft test article. Later this year, SpaceX will take the next step in testing, delivering an operational Dragon to low earth orbit atop a Falcon 9. This is the first demonstration flight under its inclusion in NASA’s Commercial Orbital Transportation Services (COTS) program, established in 2006 to encourage private companies to develop commercial space transport capabilities.
SpaceX’s Dragon spacecraft and its Falcon 9 launch vehicle have been selected by NASA to deliver supplies to and from the International Space Station starting in 2011. The Dragon spacecraft can return as much as 2,500 kilograms (5,510 lbs) of cargo from the space station back to Earth, a service not offered by any other commercial cargo supply system.
Landing of an operational Dragon is a far more precise operation than seen in the drop test. Draco thrusters fired during reentry will ensure Dragon lands less than a mile from the targeted site. The dispersion is due only to wind pushing Dragon’s parachutes—in low winds Dragon’s landing accuracy will be within a few hundred feet. Once the ability to accurately control reentry is proven, SpaceX plans to add deployable landing gear and use thrusters to safely land Dragon on land.
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source: SpaceX
photo credit: Chris Thompson / SpaceX
video source: SpaceX
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