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ORBITAL SCIENCES UNTERBREITET NASA ANGEBOT FÜR BEMANNTES RAUMFAHRZEUG

Das private Raumfahrtunternehmen Orbital Sciences unterbreitete der U.S. Raumfahrtbehörde NASA Anfang der Woche ein Angebot für einen Lösungsvorschlag im Rahmen der zweiten Runde des CCDev-Programms (Commercial Crew Development Program). Mit diesem Programm verfolgt die NASA das Ziel, Raumschiffe für den Transport von Astronauten in niedrige Erdumlaufbahnen von kommerziellen Unternehmen entwickeln zu lassen, um nach Beendigung des Shuttle-Programms 2011 relativ zeitnah wieder einsatzfähige bemannte System zur Verfügung zu haben, die beispielsweise den Transport von Besatzungen zur Internationalen Raumstation sicherstellen können.

Orbital plant, für dieses Ziel einen sogenannten „Nurflügler“ zu entwickeln, der an der Spitze einer konventionellen Trägerrakete in den Weltraum geschossen werden soll und nach seinem Einsatz -bei seiner Rückkehr zur Erde- wie ein Flugzeug auf einer Rollbahn landen kann.

Das Raumfahrzeug stellt eine Weiterentwicklung eines Vorschlages dar, der bereits Anfangs des Jahrzehnts für das Orbital Space Plane Program der NASA entwickelt worden war.

Der kleine Shuttle bietet bis zu vier Astronauten Platz und soll nach bisherigen Planungen mittels einer Atlas-V-Rakete gestartet werden. Nach Unternehmensangaben ist das Design jedoch flexibel genug ausgelegt, um auch andere auf dem Markt befindliche Trägersysteme nutzen zu können.

Insgesamt wird das Modell als kosteneffektive Lösung für den Mannschaftstransport der NASA angeboten, kann aber auch für rein kommerzielle Flüge zum Einsatz kommen. Bei der Vermarktung solcher privat angebotener Missionen arbeitet Orbital eng mit Virgin Galactics zusammen, die bereits suborbitale Füge für Touristen mit ihrem eigenen SpaceShipTwo anbieten.

Bei der Entwicklung des neuen bemannten Systems führt Orbital darüber hinaus ein Firmenkonsortium an, bei dem die italienische Firma Thales Alenia Space für die unter atmosphärischem Druck stehende Mannschaftszelle verantwortlich zeichnet, Nortrop Grumman die Konstruktion der tragenden Struktur des Flugzeugkörpers liefert, Honeywell and Draper Laboratory die pilotentaugliche Avionik und United Launch Alliance das Basisträgerraketensystem beisteuert.

Orbital hat bereits einen Auftrag der NASA für Frachttransportflüge zur ISS, wofür derzeit – analog zu SpaceX mit der Falcon 9-/ Dragon-Kombiantion- die in eigener Verantwortung entwickelte Taurus-II-Trägerakete und das Cygnus-Raumschiff zur Einsatzreife gebracht werden. Die erste Mission dieses Programms ist bereits im nächsten Jahr vorgesehen, während für die CCDev-Modelle nach einem Auswahlverfahren erst noch entsprechende Verträge geschlossen werden müssen.

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source: raumfahrt.zeitung // Orbital Sciences
photo credit: Orbital Sciences
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TAURUS II – ORBITAL TESTET ERSTMALS HAUPTTRIEBWERK

Das privat operierende U.S.-Raumfahrtunternehmen Orbital Sciences hat in der vergangenen Woche im Stennis Raumfahrtzentrum der NASA in Mississippi erstmals seinen mit Flüssigtreibstoffen betriebenen AJ26-Raketenmotor getestet, der einmal die erste Stufe der Taurus-II-Trägerrakete antreiben soll.

Der Test, die erste von drei geplanten Versuchszündungen, dauerte alles in allem lediglich zehn Sekunden und diente in erster Linie der Überprüfung der Start- und Abbruchssequenz des AJ26-Triebwerks, sowie der Einsatzbereitschaft des Stennis-E1-Versuchsstandes und seiner Steuereinrichtungen.

Die Testzündungen sollen sicherstellen, dass der Motor an sich und die Weiterentwicklungen, die Triebwerkshersteller Aerojet am Basismodell, dem ursprünglichen russischen NK-33-Triebwerk, vorgenommen hat, auch wie geplant funktionieren.

Ein Video des Testlaufes können sie hier sehen.

Erste Datenauswertungen deuten darauf hin, dass alle Versuchsziele erreicht werden konnten. Der Test wurde von einem gemeinsamen Team aus Orbital-, Aerojet- und Stennis-Ingenieuren, unter Verantwortung des Stennis Space Center durchgeführt. In Vorbereitung des zweiten Testlaufes, der in einigen Wochen stattfinden und dann 50 Sekunden dauern soll, wird das Testteam in Zusammenarbeit mit weiteren NASA-Ingenieuren in der nächsten Zeit eine gründliche Datenauswertung sämtlicher Untersysteme des Triebwerks vornehmen. Während der folgende Versuch als Qualifikationstest ausgelegt wird, soll der dritte Test insbesondere der Wirkungsweise und Einstellung der Steuerventile des AJ26 gewidmet sein.

Der E-1-Versuchsstand des Stennis Raumfahrtzentrums der NASA war im Verlauf des letzten Jahres speziell für die AJ-26-Testläufe und das Taurus-II-Programm modifiziert worden.

Entsprechend dem neusten von Orbital publizierten Ablaufschema, in das der aktuellste Stand der Entwicklung bei Montage, Durchführung von Testreihen und Betrieb der Taurus-II-Rakete und des zugehörigen Cygnus-Raumfahrzeuges im Rahmen der COTS- und CRS-Programe der NASA eingeflossen sind, soll der erste Testflug der neuen Trägerrakete numehr nicht vor dem dritten Quartal nächsten Jahres stattfinden.

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Orbital successfully test fired the liquid fuel AJ26 engine that will power the first stage of its Taurus II space launch vehicle at NASA’s Stennis Space Center in Mississippi. The test, the first in a series of three firings, lasted approximately 10 seconds and served as a short-duration readiness firing to verify AJ26 engine start and shutdown sequences, the operation of the Stennis E-1 test stand, and ground test engine controls.  The AJ26 test firings at Stennis are being conducted to verify the upgrades engine-supplier Aerojet has made to the baseline NK-33 engine and overall engine performance.

Click here to view the video.

Preliminary data review revealed that all test objectives were met.  The test was conducted by a joint operations team of Orbital, Aerojet and Stennis engineers, with Stennis acting in the role of test conductor.  The joint operations team, in conjunction with other NASA engineers, will conduct an in-depth data review of all subsystems in preparation for the upcoming 50-second hot fire acceptance test to be performed in several weeks.  A third hot fire test is also planned for the engine to verify tuning of engine control valves.

The E-1 stand used for the test is located in the E complex at the Stennis Space Center and was modified by Stennis over the past year to accommodate the AJ26 engine and the Taurus II program.

Orbital has released an updated milestones chart to the reflect the most current projections for the integration, testing and operations of its Taurus II and Cygnus spacecraft for the COTS and CRS programs.

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source: Orbital Sciences
photo credit : Orbital Sciences / NASA Stennis Space Center
video source: NASA
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SPACESHIPTWO – ERSTER BEMANNTER GLEITFLUG ERFOLGREICH

Die Bilder vom Flug : Images of the Flight

Die VSS Enterprise, das suborbitale Raumschiff des US-Unternehmens Virgin Galactic absolvierte am Sonntag über dem Mojave Air and Spaceport mit Erfolg seinen ersten autonomen, bemannten Gleitflug.  Dazu war der Raketengleiter vom Typ SpaceShipTwo (SS2) in 13.700 Metern Höhe erstmals von seinem Mutterschiff VMS Eve ausgeklingt worden, so dass er unter Kontrolle seiner Piloten zur Erde zurücksegeln konnte, um letztendlich wie geplant auf der Landebahn in der kalifornischen Wüste aufzusetzen.

Während seines ersten Freifluges steuerte Pilot Pete Siebold -assistiert von seinem Copiloten Mike Alsbury- das Gefährt sicher bis zur sicheren Landung, womit die Hauptziele des elfminütigen Einsatzes alle erreicht werden konnten.

Weitergehende Aufgaben während des Fluges bestanden in der Überprüfung aller Schiffssysteme vor und nach dem Ausklinken der Enterprise, die erste Beurteilung von Handhabung und Steuercharakteristiken des Gleiters, qualitative Auswertung von Stabilität und Flugkontrolle, verglichen mit den Konstruktions- und Simulationsparametern, die Prüfung des Flugverhaltens bei Veränderung der Anstellwinkel während des freien Gleitfluges und das Testen des Landanfluges in allen seinen Phasen.

Virgin Galactic befindet sich nach eigenen Angaben auf dem besten Wege, die erste operative kommerzielle Raumfluglinie dieses Planeten zu werden. So habe man bereits 370 Kunden gewinnen können, deren Anzahlungen für den angebotenen kurzen Trip an den Rand des Weltraums eine Höhe von bereits 50 Millionen US-Dollar erreicht haben. Die zukünftigen kommerziellen Flüge werden vom Spaceport America aus durchgeführt, einem speziell für diesen Zweck geschaffenem Raumflughafen in New Mexico. Dort laufen derzeit letzte Vorbereitungsarbeiten für die Eröffnungszeremonie einer neuen Rollbahn am 22. Oktober diesen Jahres..

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Virgin Galactic, the US company developing the world’s first commercial manned space flight system and tourism business, announced the successful completion today of the first piloted free flight of SpaceShipTwo, named the VSS Enterprise. The spaceship was released from its mothership at an altitude of 45,000 ft (13,700 metres).

During its first flight the spaceship was piloted by Pete Siebold, assisted by Mike Alsbury as co-pilot. The two main goals of the flight were to carry out a clean release of the spaceship from its mothership and for the pilots to free fly and glide back and land at Mojave Air and Space Port in California.

Other detailed objectives of the flight were successfully completed, including; verification that all systems worked prior and following the clean release of Enterprise; initial evaluation of handling and stall characteristics; qualitative evaluation of stability and control of SS2 against predictions from design and simulation work; verification of performance by evaluating the lift-to-drag ratio of the spaceship during glide flight; practice a landing approach at altitude and finally descend and land.

Virgin Galactic is now well on the way to becoming the world’s first commercial space line with 370 customer deposits totalling $50 million. Future commercial operations will be at Spaceport America in New Mexico where final preparations are taking place for a finished runway inauguration ceremony on Friday 22nd October 2010.

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source: Virgin Galactic
photo credit: Virgin Galactic
video source: Virgin Galactic / YouTube
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CST-100 – BOEING UND SPACE ADVENTURES GEHEN BEI VERMARKTUNG GEMEINSAME WEGE

Die Firmen Boeing und Space Adventures wollen bei der künftigen kommerziellen und touristischen Erschließung des Weltraums zusammen arbeiten. Zu diesem Zweck haben beide Unternehmen eine Vereinbarung geschlossen, in deren Rahmen Space Adventures Reisen für Passagiere auf kommerziellen Flügen mit Boeing-Raumschiffen vermarkten wird. Die Trips ins All sollen auf niedrigen Erdumlaufbahnen mit der Raumkapsel CST-100 von Boeing durchgeführt werden.

Als Zielgruppe für mögliche Kunden für die außergewöhnlichen Reisen hat man neben Privatleuten, auch Unternehmen, regierungsunabhängige Organisationen und U.S.-Bundesbehörden mit außerhalb der NASA ins Auge gefasst. Boeing plant darüber hinaus, bemannte Flüge zur Internationalen Raumstation und zu möglichen kommerziellen Orbitalplattformen anzubieten.

Preise pro Sitzplatz bei deartigen Ausflügen ins All wurden von Boeing und Space Adventures bisher nicht genannt. Dieser Schritt ist dann geplant, wenn die Entwicklung des Raumschiffs selbst hinreichend konkret fortgeschritten ist. Zusätzlich setzt Boeing seine Anstrengungen fort, seine CST-100-Kapsel (Crew Space Transportation-100) auch innerhalb des CCDev-Programms (Commercial Crew Development) der NASA zum Einsatz zu bringen, dass im Zuge der Raumfahrtplanungen der Obama-Administration aufgelegt wurde, um die Entwicklung von Crew-Transport-Systemen durch kommerzielle Anbieter zu fördern.

CST-100 soll mit verschiedenen Trägersystemen ins All befördert werden können und insgesamt bis zu sieben Personen transportieren. Die Einsatzreife ist für 2015 vorgesehen.

Das Unternehmen Space Adventures hat sich auf dem Gebiet des Weltraumtourismus bereits einen Namen gemacht, indem es für die vertragliche Abwicklung und Organisation der Flüge von sieben privaten Raumfahrern an Bord russischer Soyuz-Kapseln zur Internatonalen Raumstation verantwortlich zeichnete.

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The Boeing Company and Space Adventures, Ltd. have established a memorandum of agreement regarding the marketing of anticipated transportation services to destinations in low Earth orbit (LEO) on Boeing commercial crew spacecraft.

Under this agreement, Space Adventures will market passenger seats on commercial flights aboard the Boeing Crew Space Transportation-100 (CST-100) spacecraft to LEO. Potential customers for excess seating capacity include private individuals, companies, non-governmental organizations, and U.S. federal agencies other than NASA. Boeing plans to use the CST-100 to provide crew transportation to the International Space Station (ISS) and future commercial LEO platforms.

Boeing and Space Adventures have not yet set a price per seat for spaceflight participants, but will do so when full-scale development is under way. Boeing continues to advance its design for the CST-100 spacecraft under NASA’s Commercial Crew Development Space Act Agreement. The spacecraft, which can carry seven people, will be able to fly on multiple launch vehicles and is expected to be operational by 2015.

Space Adventures has successfully contracted and flown seven spaceflight participants on eight missions to the International Space Station.

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source: Boeing
photo credit: Boeing images
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DM-2 – NASA UND ATK TESTEN FÜNF-SEGMENT-FESTSTOFFTRIEBWERK

Mit ohrenbetäubendem Lärm und einer mächtigen Abgasflamme absolvierten die amerikanische Raumfahrtagentur NASA und das Herstellerunternehmen ATK einen erfolgreichen zweiminütigen Test ihres größten und kraftvollsten je für den Einsatz entwickelten Feststofftriebwerkes. Der aus fünf Segmentbauteilen bestehende Raketenmotor kann zukünftig eventuell im Rahmen eines neuen Schwerlastträgersprogramms zumAnwendung kommen.

Der DM-2 (Development Motor) genannte Erststufenbooster wurde von der Firma ATK entwickelt, die auch für die Feststofftrakten des Shuttle-Programms verantwortlich zeichnet. Er ist das am umfangreichsten mit Messeinrichtungen ausgestattete Feststofftriebwerk der gesamten NASA-Geschichte. Bei dem Testlauf wurden 53 verschiedene Testziele mit insgesamt 760 Instrumenten gemessen.

Vor der statischen Zündung war das Triebwerk auf etwa 4 Grad Celsius heruntergekühlt worden, um beim Test selbst das Verhalten neuer Materialen und des Motors unter Niedrigtemperaturbedingungen prüfen und abschätzen zu können. Erste Ergebnisse zeigen, dass das Triebwerk diesbezügliche Erwartungen erfüllen konnte.

Das neue Fünf-Segment-Triebwerk soll beim Start einen Schub von zirka 1.600 Tonnen entwickeln können. Die Auswertung der gewonnenen Daten dieses und eines ersten Tests aus dem letzten Jahr wird den verantwortlichen Entwicklern ein genaueres Bild der Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit des Raketenmotors liefern.

Obwohl ähnlich konstruierte Triebwerke bereits seit Jahren eingesetzt werden, die U.S.-Shuttle-Flotte ins All zu befördern, beinhaltet die Konstruktion des Fünf-Segment-Motors eine Vielzahl an technischen Verbesserungen und technologischen Weiterentwicklungen der NASA- und ATK-Konstrukteure. Die wichtigsten Neuerungen betreffen dabei das zusätzliche fünfte Treibstoffsegment, einen größeren Querschnitt der Antriebsdüse, sowie neuartige Dämm- und Ummantelungsmaterialien.

Die verwendeten Segmenthüllen können auf eine dreißigjährige Einsatzzeit innerhalb des Shuttle-Programms zurückblicken. Bei diesem Test kamen Elemente zum Einsatz, die bereits insgesamt 59 Space Shuttle Missionen ihre Zuverlässigkeit bewiesen hatten.

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With a loud roar and mighty column of flame, NASA and ATK Aerospace Systems successfully completed a two-minute, full-scale test of the largest and most powerful solid rocket motor designed for flight. The motor is potentially transferable to future heavy-lift launch vehicle designs.

The stationary firing of the first-stage development solid rocket motor, dubbed DM-2, was conducted by ATK, a division of Alliant Techsystems of Brigham City, Utah. DM-2 is the most heavily instrumented solid rocket motor in NASA history, with a total of 53 test objectives measured through more than 760 instruments.

Prior to the static test, the solid rocket motor was cooled to 40 degrees Fahrenheit to verify the performance of new materials and assess motor performance at low temperatures during the full-duration test. Initial test data showed the motor performance met all expectations.

The first-stage solid rocket motor is designed to generate up to 3.6-million pounds of thrust at launch. Information collected from this test, together with data from the first development motor test last year, will be evaluated to better understand the performance and reliability of the design.

Although similar to the solid rocket boosters that help power the space shuttle to orbit, the five-segment development motor includes several upgrades and technology improvements implemented by NASA and ATK engineers. Motor upgrades from a shuttle booster include the addition of a fifth segment, a larger nozzle throat, and upgraded insulation and liner. The motor cases are flight-proven hardware used on shuttle launches for more than three decades. The cases used in this ground test have collectively launched 59 previous missions.

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source: NASA
photo/video credit: NASA
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DRAGON – DROP TEST – DIE BILDER

FOTOREPORTAGE VOM DRAGON-FALLSCHIRMTEST DES UNTERNEHMENS SPACEX

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source: SpaceX
photo credit: Roger Gilbertson/ Chris Thompson / SpaceX
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SPACEX – ERSTER DRAGON DROP TEST ERFOLGREICH

BILDER VOM TEST  –  IMAGES OF THE TEST

Das privatwirtschaftlich operierende Raumfahrtunternehmen SpaceX hat bekannt gegeben, dass sein neu entwickeltes Dragon Raumschiff einen Fallschirmabwurftest (Drop Test) aus großer Höhe erfolgreich absoviert hat. Sämtliche Testziele seien dabei erreicht wurden. Mit dem Versuch wurde im Vorfeld des Erstfluges gleichzeitig eine ganze Serie von Prüfungen der Falsschirmsysteme und der Bergungsoperationen abgeschlossen.

Am 12. August hatte ein Erikson s-64F Kranhubschrauber ein Testmodell des Dragon Raumschiffs in einer Höhe von 14.000 ft. etwa neun Meilen vor der Küste von Morro Bay in Kalifornien ( ca.4.3 Kilometer) ausgeklingt. In einer ganzen Abfolge von technischen Vorgängen öffneten sich zuerst zwei redundant ausgelegte Bremsfallschirme, die die Kapsel stabilisierten und deren Fallgeschwindigkeit langsam verringerten. Anschließend entfalteten sich die drei Hauptschirme mit einem Durchmesser von jeweils 35 Metern. Diese hatten die Aufgabe, die Dragon-Testeinheit bis zur perfekten Landung im Meer kontinuierlich weiter abzubremsen. Bergungsschiffe bargen schließlich die Landekapsel und ihre Fallscirme und transportierten sie wohlbehalten wieder zur Küste zurück.

Obwohl Dragon bei den ersten Flügen lediglich als Transportraumschiff in unbemannten Missionen zur Internationalen Raumstation eingesetzt wird, diente der Test auch der generellen Überprüfung des Fallschirmsystems für später geplante bemannte Flüge, da dabei Schirme exakt der gleichen Machart und Konstruktion zum Einsatz kommen sollen.

„Dragon bereits von Beginn an für die strengen Standards für bemannte Einsätze auszulegen, stellt sicher, dass Test wie dieser, die höchste Qualität und Zuverlässigkeit des Raumschiffs gewährleisten.“, sagte SpaceX-Chef Elon Musk. “ Wir  arbeiten jeden Tag daran, dass sich zukünftige amerikanische Raumfahrtmissionen auf kommerziell arbeitende amerikanische Unternehmen verlassen können.“, fügte er mit einigem Pathos hinzu.

Die beiden primären Bremsfallschirme gewährleisten eine gleichmäßige Reduzierung der Geschwindigkeit, wie sie auch für zukünftige bemannte Einsätze erforderlich sein wird. Die drei übergroßen Hauptschirme verlangsamen den Fall der Kapsel dann bis auf  zirka 5 Meter pro Sekunde. Sie bürgen damit für eine sichere und komfortable Landung des Raumschiffs. Unter normalen Bedingungen sind Astronauten bei dieser Art von Landungen Beschleunigungswerten von 2 bis 3 G ausgesetzt. Das ist weniger als die Nutzer von diversen Fahrgeschäften in Vergnügungsparks erfahren. Die gewählte Konfiguration stellt überdies sicher, dass selbst wenn einer der drei Fallschirme ausfallen sollte, die Kapsel noch sicher landen kann.

Chris Thompson, bei SpaceX für strukturelle konstruktive Fragen zuständig, wies darauf hin, dass die bei dem Test gewonnenen Daten, bei den Vorbereitungen zum Junfernflugflug des ersten voll einsatzfähgigen Dragon-Raumschiffs von unschätzbarem Wert sind.

SpaceX hatte seine neue Falcon-9-Trägerrakete im Juni diesen Jahre erstmals erfolgreich ins All geschossen. Dabei war noch eine weitgehend inaktive Dragon-Atrappe an der Raketenspitze montiert. Im nächsten Schritt der Testphase soll dann jedoch, noch im Verlaufe des Jahres, bereits das erste operative Einsatzmodell des Raumschiffs mit einer Falcon 9 in eine niedrige Erdumlaufbahn befördert werden. Die Mission wird gleichzeitig als erster Demonstrationsflug im Rahmen des kommerziellen orbitalen Transportprogramms der NASA (COTS) abgewickelt. 2006 ins Leben gerufen, hat das Programm zum Ziel, private Unternehmen bei der Entwicklung kommerzieller Raumtransportsysteme zu fördern.

SpaceX war mit seiner Kombination aus Falcon 9 und Dragon von der NASA beauftragt worden, Frachtgüter zur Internationalen Raumstation zu transportieren, ein Service, der 2011 starten soll. Dragon ist mit seiner Fähigkeit zur gezielten weichen Landung als einzieger kommerzieller Anbiter zusätzlich in der Lage, bis zu 2.5 Tonnen Ladung von der Station zur Erde zurück zu bringen. Ein Faktor, der nach dem geplanten Einmotten der Shuttle-Flotte im nächsten Jahr, von nicht unerheblicher Bedeutung ist.

Die eigentliche Landung einer Dragon-Kapsel ist ein weitaus präziserer Vorgang, als dies bei dem jetzigen Abwurftest zu beobachten war. Steuerdüsen von SpaceX-eigenem Typ Draco werden das Schiff beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre so exakt steuern, dass zielgenaue Landungen innerhalb eines Radius von weniger als einer Meile möglich sein sollen. Als einziger Einflussfaktor ist dabei der Wind von Bedeutung, der die Kapsel von ihrem eigentlichen Kurs abdriften lassen kann. Landungen unter Bedingungen bei Windstille können nach Firmenangaben demnach sogar noch exakter ausgeführt werden. Wenn einst die Wirksamkeit der Systeme zum kontrollierten Wiedereintritt in Einsätzen hinreichend sichergestellt ist, plant SpaceX sogar Landungen auf festen Boden mit Bremstriebwerken und ausfahrbahren Landebeinen.

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Today SpaceX (Space Exploration Technologies) announced their Dragon spacecraft has successfully completed a high altitude drop test – meeting 100% of test objectives.  This is the last in a series of tests to validate parachute deployment systems and recovery operations before the craft’s first launch.

During the August 12th test, an Erikson S-64F Air-Crane helicopter dropped a test article of the Dragon spacecraft from a height of 14,000 feet, roughly nine miles off the coast of Morro Bay, California.  In a carefully timed sequence of events, dual redundant drogue parachutes deployed first to stabilize and gently slow the craft before three main parachutes, 116 feet in diameter, further slowed the craft to a picture perfect landing.  From there, recovery ships successfully returned the Dragon and parachutes to shore.

While Dragon will initially be used to transport cargo, the spacecraft was designed to transport crew and the parachute system validated during the test is the same system that would be used on a crew-carrying Dragon.

“By holding the Dragon to stringent standards for manned missions from the start, tests like this will ensure the highest quality and reliability for Dragon over the long term,” said Elon Musk, SpaceX CEO and CTO.  “We are proving, every day, that the future of American missions to space will rely on American made commercial companies.”

The two drogue parachutes create a more gradual reduction in speed, important for future manned missions, while the three oversized parachutes are important to ensuring a safe and comfortable landing, slowing the spacecraft’s decent to approximately 16-18 feet per second.  Under nominal conditions, astronauts would experience no more than roughly 2-3 g’s during this type of decent—less than you’d experience at an amusement park.  And with three main parachutes, even if Dragon were to lose one, crew would still land safely.

“Data gathered during the drop test will be invaluable as we prepare for the upcoming demonstration flight of the first operational Dragon spacecraft,” said Chris Thompson, SpaceX VP of Structures.

In June 2010, SpaceX successfully launched a Falcon 9 rocket carrying a Dragon spacecraft test article.  Later this year, SpaceX will take the next step in testing, delivering an operational Dragon to low earth orbit atop a Falcon 9.  This is the first demonstration flight under its inclusion in NASA’s Commercial Orbital Transportation Services (COTS) program, established in 2006 to encourage private companies to develop commercial space transport capabilities.

SpaceX’s Dragon spacecraft and its Falcon 9 launch vehicle have been selected by NASA to deliver supplies to and from the International Space Station starting in 2011.  The Dragon spacecraft can return as much as 2,500 kilograms (5,510 lbs) of cargo from the space station back to Earth, a service not offered by any other commercial cargo supply system.

Landing of an operational Dragon is a far more precise operation than seen in the drop test.  Draco thrusters fired during reentry will ensure Dragon lands less than a mile from the targeted site.  The dispersion is due only to wind pushing Dragon’s parachutes—in low winds Dragon’s landing accuracy will be within a few hundred feet.  Once the ability to accurately control reentry is proven, SpaceX plans to add deployable landing gear and use thrusters to safely land Dragon on land.

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source: SpaceX
photo credit: Chris Thompson / SpaceX
video source: SpaceX
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ORBITAL ÜBERARBEITET ZEITPLAN DES TAURUS II- / CYGNUS-PROGRAMMS

Das privat operierende Unternehmen Orbital Sciences hat seinen Zeitplan für die Erstflüge seiner neuen Taurus-II-Trägerrakete und des Raumtransporters Cygnus erneut fortgeschrieben und einige signifikante Änderungen und Ergänzungen im Ablauf vorgenommen. So wurde der Erststart der Taurus II -dem Pendant zur Falcon 9 des Mitbewerbers SpaceX- auf Juni 2011 festgesetzt. Im Gegensatz zu den bisherigen Planungen soll dieser Jungferneinsatz aus Gründen der Risikominimierung jedoch als Testflug ohne Nutzlast für das sogennante COTS-Programm der NASA durchgeführt werden.

Die Aufnahme dieses zusätzlichen Fluges in das Manifest wird jedoch erst durch eine zusätzliche Budget-Anforderung der NASA für ihr kommerzielles Frachttransportprogramm (COTS – Commercial Orbital Transport Service) in einer Größenordnung von 312 Millionen US-Dollar möglich, die den Kongress in Washington erst noch endgültig passieren muss.

Da Orbital`s neuer Mittelklasseträger somit beim Erststart noch kein Cygnus-Raumschiff transportieren wird, kann das Hauptaugenmerk bei diesem Testeinsatz voll und ganz auf die Überprüfung von Konstruktion und Flugeigenschaften der Taurus-II-Rakete gelegt werden.

Der erste reguläre Einsatz im Rahmen von COTS, eine Demonstrationsmission mit einem voll funktionsfähigen Cygnus-Raumfrachter, soll dann erst später im Jahr 2011 stattfinden. Dieser wird dann bereits ein Rendevouzmanöver mit der Internationalen Raumstation ausführen und anschließend sogar an diese angekoppelt werden. Bei diesem Flug befindet sich jedoch noch keine Fracht an Bord, wie dies bei den späteren Transportflügen zur Raumstation, entsprechend einer vertraglicher Vereinbarung zwischen NASA und Orbital, vorgesehen ist. Diese Frachttransportmissionen für das CRS-Programm (Cargo Delivery Service) beginnen nach dem neuen Zeitplan (Bild unten) nunmehr erst 2012.

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Orbital recently updated its development schedule for Taurus II and Cygnus programs, with several notable changes. The company has maintained its schedule to launch the first Taurus II rocket in late June 2011, however the mission will likely be a new risk-reduction test flight, not the first COTS demonstration mission. This new flight on the manifest is made possible by NASA’s budget request to add $312 million in additional funding to the COTS program, which is now making its way through Congress. For the risk reduction test flight, Taurus II will not carry a Cygnus spacecraft, but will be launched to verify the design and flight performance characteristics of Orbital’s new medium class launcher.

As a result of inserting a new flight into the schedule, the original COTS demonstration mission will now be carried out later 2011. In this demonstration mission, a fully functional Cygnus spacecraft will be launched by Taurus II and will rendezvous and berth with the International Space Station, performing the identical operations as a CRS mission, without carrying cargo.

Finally, the updated schedule moves the first operational CRS mission to the beginning of 2012, as reflected in the chart above.

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source: Orbital Sciences
photo credit: Orbital Sciences
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VIRGIN GALACTIC – SPACESHIPTWO FLIEGT ERSTMALS BEMANNT

In der vergangenen Woche absolvierte die Firma Scaled Composites einen entscheidenden Schritt in Richtung erster Soloflug ihres suborbitalen Raumschiffs VSS Enterprise (SpaceShipTwo). Am 15 Juli 2010 flog das Gefährt unter dem Bauch seines Trägerflugzeuges das erste Mal mit einer Besatzung an Bord.

Das vom Unternehmen Virgin Galactic für kommerzielle touristische Flüge an den Rand des Weltraums vorgesehene Fluggerät blieb, wie geplant, diesmal noch mit seinem Mutterschiff VMS Eve verbunden. Während des sechs Stunden und zwölf Minuten langen Fluges wurden dabei verschiedenste Tests der Flugsysteme des Gespanns durchgeführt. Darüber hinaus konnte die Besatzung der Enterprise das erste Mal auch die Funktionen und Systeme des Raumschiffs während des Fluges in Betrieb nehmen und testen. Dabei wurden sämtliche der angestrebten Ziele erreicht.

Dieser Testflug war bereits der dritte für die Kombination aus VMS Eve und VSS Enterprise seit Beginn des Testprogramms im März diesen Jahres. Das Trägerflugzeug vom Modell WhiteKnightTwo kam dabei bereits zu seinem 33. Einsatz.

An Bord befanden sich folgende Besatzungen:

– VMS Eve crew: Mark Stucky, Peter Kalogiannis, Brian Maisler
– VSS Enterprise crew: Peter Siebold, Michael Alsbury

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15th July was a significant milestone for Scaled Composites as the team march towards the first solo flights of VSS Enterprise (SpaceShipTwo).

For the first time VSS Enterprise flew with crew on board. As planned, the spaceship remained attached to VMS Eve (captive) for the duration of the flight and numerous combined vehicle systems tests were conducted. In addition and for the first time, the two crew members on board VSS Enterprise, evaluated all of the spaceship’s systems and functions from end to end in the air. Objectives achieved.

Mission Details:
– WhiteKnightTwo (VMS Eve) flight number 33
– SpaceShipTwo (VSS Enterprise) flight number three in captive carry configuration.
– Flight Time: 6 hours 12 minutes
– VMS Eve crew: Mark Stucky, Peter Kalogiannis, Brian Maisler
– VSS Enterprise crew: Peter Siebold, Michael Alsbury

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source: Virgin Galactic
photo credit: Virgin Galactic
viedeo source: Virgin Galactic / YouTube
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CST-100 – BOEING STELLT NEUES RAUMSCHIFF IN FARNBOROUGH VOR

Bei einer am Montag im Rahmen der Farnborough Airshow 2010 abgehaltenen Pressekonferenz hat die Firma Boeing Entwürfe für ihre neue Raumkapsel CST-100 vorgestellt. Die Präsentation erfolgte gemeinsam mit dem privaten Weltraumunternehmen Bigelow Aerospace, dass derzeit an einer eigenen Raumstation auf der Basis von aufblasbaren Modulen arbeitet.

Die Entwicklung des CST-100 Raumschiffs erfolgt bei Boeing auf Basis eines 18 Millionen Dollar umfassenden Budgets, das von der NASA im Rahmen des CCDev-Programms für den Aufbau eines kommerziell entwickelten Crew-Transportsystems zur Verfügung gestellt wird. Dieses Programms dient in erster Linie als Anschub für die Bereitstellung von Kapazitäten, die nach Außerdienststellung der Shuttle-Flotte sicherstellen sollen, dass amerikanische Astronauten von privaten Anbietern zur Internationalen Raumstation befördert werden können.

Gleichzeitig plant Boeing aber auch, die CST-100-Kapsel für bemannte Flüge zum Bigelow Aerospace Orbital Space Complex (Video) einzusetzen, einer Raumstation, die insbesondere auf Belange der privaten und touristisch orientierten Raumfahrt ausgerichtet ist.

CST-100 wird größer sein als die früheren Apollo-Kapseln. Obwohl bis zu sieben Raumfahrer transportiert werden können, wird das Raumschiff jedoch kleiner ausfallen als die, für das eingestellte Constallation-Mondprogramm vorgesehene Orion-Kapsel der NASA. Bei der Nutzung von Trägerrakten ist größtmögliche Flexibilität angedacht, so dass verschiedene Startysteme, wie Atlas, Delta oder Falcon 9, zum Einsatz kommen können. Die Arbeitsbezeichnung CST-100  ergibt sich aus der Wortfolge Crew Space Transportation und der Zahl 100, die sich an der Orbithöhe von 100 Kilometern orientiert, einem unteren Richtwert für niedrige Erdumlaufbahnen.

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Boeing released artist’s renderings of its Crew Space Transportation (CST)-100 spacecraft during a media briefing with Bigelow Aerospace today at the Farnborough Airshow.

Boeing is maturing the design of its CST-100 spacecraft under an $18 million Commercial Crew Development (CCDev) Space Act Agreement with NASA. The CST-100 can carry a crew of seven and is designed to support the International Space Station and the Bigelow Aerospace Orbital Space Complex (as shown in the video).

The CST-100 will be bigger than Apollo but smaller than Orion, and be able to launch on a variety of different rockets, including Atlas, Delta and Falcon. It will use a simple systems architecture and existing, proven components. The „100“ in CST-100 refers to the 100 kilometers from the ground to low Earth orbit.

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source: Boeing
photo credit: Boeing images
video source: Boeing / YouTube
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